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Futter stammt zu über 85% aus der Schweiz

Der Futterbedarf für Nutztiere wird zu 15% importiert, bei den menschlichen Nahrungsmitteln ist es kalorienmässig bereits die Hälfte die im Ausland beschafft werden muss und für Hunde und Katzen wird sogar über 90% der Menge importiert. Ersteres wird immer wieder bemängelt. Von den beiden anderen spricht aber praktisch niemand!

Wildtiere holen sich ihr Futter selbst, Heim- und Nutztiere müssen dagegen gefüttert werden. Laut Tierschutzverordnung sind Nutztiere jene Tiere, die direkt oder indirekt zur Produktion von Lebensmitteln oder für eine bestimmte andere Leistung vorgesehen sind. Heimtiere werden dagegen aus Interesse am Tier oder als Gefährte im Haushalt gehalten. Im Jahr 2016 lebten in der Schweiz 1,6 Millionen Katzen, eine halbe Million Hunde, rund 300'000 Kaninchen, ebenso viele Reptilien und Ziergeflügel. Der Heimtierfutterverbrauch wird schätzungsweise zu über 90% durch Importe bestritten.

Bei den Nutztieren können wir 85% des Bedarfs mit in der Schweiz anfallenden Rohstoffen decken. Das Futtermittelangebot in der Schweiz beträgt insgesamt 8,4 Mio. Tonnen Trockensubstanz (Futtergetreide, Raufutter wie Gras und Heu, Silage, Mais, Kartoffeln etc.). Der Importanteil bei den Futtermitteln beträgt rund 15 Prozent. Importiert wird vorwiegend Kraftfutter. Rund die Hälfte der Futtermittelimporte sind Nebenerzeugnisse der Nahrungsmittel- und Bioenergieindustrie. Sie stehen damit nicht in Konkurrenz zur menschlichen Ernährung. Bei der anderen Hälfte handelt es sich vorwiegend um Getreide, das zu 90% aus dem grenznahen Gebiet aus Frankreich und Deutschland stammt.

Seit Jahren steigen die Futtermittelimporte an (rot). Für diese Entwicklung sind wirtschaftliche und politische Gründe verantwortlich. Neben einer Ausdehnung der Milch- und Geflügelproduktion, der vermehrten Spezialisierung und damit verstärkten wirtschaftlichen Optimierung der Fütterung im Hinblick auf eine Leistungssteigerung, führten auch das Fleischmehlverbot, eine starke Reduktion der Fischmehlimporte und die Senkung der Futtergetreidepreise zu dieser Entwicklung. Der inländische Futtergetreideanbau sank im Gleichschritt mit der Herabsetzung der Zölle für Futtergetreide (grün). Die Menge der Futtermittel, die aus Abfallprodukten aus importierten Nahrungsmitteln stammen (gelb) ist nach dem Fütterungsverbot der Tiermehle und der Restaurationsabfälle gesunken und seither konstant geblieben. Insgesamt hat sich der Kraftfutterverbrauch in den letzten 30 Jahren nicht stark verändert und bewegt sich konstant um ca. 1.5 Mio. Tonnen.

Inland- und Auslandanteil von Kraftfutter

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