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Harnwegsinfektionen – Auslöser von vielen Problemen

Die ersten Anzeichen von Harnwegsinfektionen sind meist unspektakulär und werden im Alltag oft übersehen. So zum Beispiel eine Sau, welche nur stossweise uriniert. Oder die weisslichen Rückstände von stark kalkhaltigem Urin, welche ab und zu auf dem Boden zu sehen sind. Besonders bei Harnwegsinfektionen ist eine frühe Erkennung und Reaktion wichtig. Ansonsten werden viele weitere Probleme folgen.

KÖRPERLICH SCHLECHTE VORAUSSETZUNGEN

Aufgrund ihrer Anatomie sind Sauen besonders gefährdet für die Entstehung von Harnwegsinfektionen. Die Harnröhre einer Sau ist nämlich besonders kurz. Dadurch haben Keime aus der Umgebung nur einen kurzen Weg bis zur Blase. Konnten die Keime die Harnblase besiedeln, steigt die Infektion schnell auf zu den Nieren oder zur Gebärmutter. Aus diesem Grund ist ein Grossteil der Sauen mit Harnwegsinfektionen von Milchfieber und Fruchtbarkeitsproblemen betroffen. Insbesondere aufsteigende Infektionen zu den Nieren führen oft zum Tod der Sauen. Verenden Sauen aus heiterem Himmel, sind in vielen Fällen aufgestiegene Harnwegsinfektionen mit anschliessendem Nierenversagen der Grund. Bei apathischen Tieren ohne weitere auffällige Symptome, sollte unbedingt die Körpertemperatur gemessen werden. Sauen mit Harnwegsinfektionen weisen oft Untertemperatur auf (< 38,5 °C). Ältere Sauen sind besonders anfällig. Mit zunehmenden Alter erschlafft die Muskulatur der Harnröhre. Dadurch gelangen die Keime schneller zur Blase. Des Weiteren sind zu schwere Tiere und Sauen mit Fundamentproblemen gefährdeter. Da diese Tiere vermehrt liegen, ist ihr Urogenitaltrakt häufiger den Umweltkeimen ausgesetzt, wodurch die Infektionsgefahr erhöht ist.

 

MANAGEMENT IN HEIKLEN PHASEN

Das Risiko von Harnwegsinfektionen und anschliessenden Gebärmutterentzündungen ist besonders hoch, wenn der Gebärmuttermund geöffnet ist. Dies ist rund um die Geburt und während der Brunst der Fall. Während diesen zwei heiklen Phasen ist das Management zentral. Damit der Keimdruck so tief wie möglich gehalten werden kann, ist eine einwandfreie Hygiene sehr wichtig. Der Kot und nasse Einstreu sollten zweimal täglich entfernt werden. Das Einstreupulver FORS 8523 K-SEC hilft, die Bucht trocken zu halten, und hemmt dadurch die Vermehrung von Keimen. Um einen direkten Eintritt von Erregern in die Gebärmutter zu verhindern, muss die Hygiene bei der Besamung und beim Durchführen von Geburtshilfe optimal sein.

FORS 8523 K-SEC TROCKNUNGSPULVER

  • Bindet Wasser und trocknet so die Stallböden
  • Hemmt die Vermehrung von Keimen
  • Senkt dadurch den Keimdruck

 

STALLKLIMA UND WASSERVERSORGUNG – ZWEI DAUERBRENNER

Wie bei vielen anderen Krankheiten und Bestandesproblemen müssen bei Harnwegsinfektionen das Stallklima und die Wasserversorgung überprüft werden. Bei Zugluft oder zu tiefen Temperaturen im Liegebereich kühlt der Genitalbereich aus. Dadurch wird die Muskulatur der Harnröhre eingeschränkt, weshalb Krankheitserreger schneller zur Blase gelangen können. An sonnigen Herbsttagen liegen die Sauen oft draussen im Auslauf und bleiben meist zu lange liegen, was ebenfalls zum Auskühlen des Genitalbereichs führen kann. Bei der Entstehung von Harnwegsinfektionen spielen zudem die Wasserversorgung und die Wasserqualität eine grosse Rolle. Nehmen die Sauen über das Wasser zum Beispiel E.-coli-Erreger auf, können diese direkt die Blase besiedeln. Eine zu tiefe Wasserversorgung führt dazu, dass die Blase zu wenig gespült wird. Aus diesem Grund muss nicht nur während der Säugezeit auf eine hohe Durchflussrate der Tränkebecken und Nippel geachtet werden, sondern auch im Galtstall.

VERDACHT AUF BESTANDESPROBLEME?

Beobachten Sie auf Ihrem Betrieb Sauen, welche trüben Harn absetzen? Finden Sie regelmässig weissliche Kalkrückstände auf dem Boden? Urinieren die Sauen stossweise? Solche Symptome müssen beachtet werden! Melden Sie sich bei Ihrem Schweinespezialisten. Einerseits können wir gemeinsam die Einflussfaktoren anschauen und optimieren, andererseits können wir die Futterzusammensetzung anpassen. Der pH-Wert des Harns sollte unter 7 liegen. Dadurch wirkt der Harn keimhemmend. Ist bei Ihren Sauen der pH-Wert des Harns zu hoch, kann dieser über eine angepasste Futterzusammensetzung gesenkt werden. Melden Sie sich bei uns, wir helfen gerne weiter!

 

 

Autor: Ursula Tröhler

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