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Management Deckphase – im Sommer besonders wichtig

Je näher der Sommer rückt, desto näher rückt auch die Problematik Sommerloch. Das Management nach dem Absetzen der Sauen muss insbesondere während den Sommermonaten optimal sein. Ansonsten sind Umrauscher und kleine Würfe die Konsequenz. Nachfolgend wird auf die wichtigsten Punkte, welche zu beachten sind, eingegangen.

DAS ALTBEKANNTE SOMMERLOCH

Wenn die Temperatur über 20° C steigt, nimmt der Hitzestress für die Zuchtsauen zu. Dies wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Erste Anzeichen dafür sind schwache Rauschen und Umrauscher. Bei umfassenderen Problemen sinkt die Non-Return-Rate deutlich, die Wurfgrösse nimmt ab und es treten vermehrt Aborte auf. Solche Vorfälle können jedoch meistens nicht ausschliesslich auf den Hitzestress als alleinige Ursache zurückgeführt werden.

EINFLUSSFAKTOR STALLKLIMA

Um den Hitzestress reduzieren zu können, muss die Stalltemperatur möglichst gesenkt werden. Oft ist dies jedoch nur schwer realisierbar. Abhilfe schaffen kann ein erhöhter Luftaustausch. So helfen zum Beispiel Grossraumlüfter oder Vernebelungsanlagen den Tieren, damit sie sich etwas abkühlen können. Ansonsten hat die Sau nur durch hecheln die Möglichkeit, ihre Körpertemperatur zu senken. Weiter ist es im Sommer wichtig, die Belegung der Ställe möglichst tief zu halten. Da die Sau ihre Körpertemperatur nur schwer steuern kann, sollten die Schwankungen der Stalltemperatur zwischen Tag und Nacht nicht zu gross sein. Grössere Temperaturschwankungen innerhalb weniger Stunden belasten die Tiere zusätzlich.

Neben der Luft ist auch das Licht – Intensität und Dauer – von Bedeutung. Besonders im Spätsommer und Anfang Herbst können vermehrt Fruchtbarkeitsstörungen auftreten. Dabei spielt die abnehmende Tageslänge eine Rolle. Insbesondere schwache Rausche oder Sauen, welche nicht rauschig werden, treten häufiger auf. Mit ausreichend Licht werden im Gehirn Bereiche stimuliert, welche für die Bildung der Geschlechtshormone verantwortlich sind. Die Suisag empfiehlt ein Lichtprogramm mit 300 bis 500 Lux während 12 bis 14 Stunden pro Tag.

FLUSHING – VOR DEM DECKEN ELEMENTAR

Einen positiven Einfluss auf die Deutlichkeit der Rausche hat die sogenannte Flushing-Fütterung. Zudem kann dadurch die Anzahl der befruchtungsfähigen Eier und somit die Wurfgrösse gesteigert werden. Ein erfolgreiches Flushing beginnt am Absetztag. Da muss die Futtermenge massiv reduziert werden. Durch das ausgelöste Hungergefühl fressen die Sauen am Folgetag genügend Futter. Um die Energieversorgung der Sauen gewährleisten zu können, braucht es zusätzliche Komponenten. Mit unseren Produkten FORS 3839 Zyklostar und FORS 3840 Brunstwecker kann die Fruchtbarkeit positiv beeinflusst werden (siehe Kasten).

KÜNSTLICHE BESAMUNG LEICHT GEMACHT?

Bei wiederkehrenden Arbeiten stellt sich auf vielen Betrieben mit der Zeit Routine ein. Beim Besamen gibt es doch bei vielen Tieren Unterschiede und es kann kaum immer alles gleich gemacht werden. Trotzdem gibt es einige Grundsätze, auf welche geachtet werden kann:

Lagerung Samen

  •  Temperaturüberwachung! 17° C bis 20° C
  • im Dunkeln
  • drei bis sechs Tage haltbar

Rauschekontrolle

Ab dem dritten Absetztag zwei Mal täglich auf Rausche kontrollieren; dabei Eberkontakt nutzen für eine bessere Stimulation.

Besamung

Nur mit sterilen Kathetern besamen; ausreichender Eberkontakt während der Besamung ist sehr hilfreich!

HERAUSFORDERUNG BESAMUNGSZEITPUNKT

Die Frage «Wann besamen?» tritt immer wieder auf. Grundsätzlich findet der Eisprung 40 bis 48 Stunden nach dem Eintreten der Brunst statt. Deshalb ist eine sofortige Besamung meistens zu früh. Nach der Erstbesamung sollte eine Nachbesamung in den nächsten 12 bis 24 Stunden erfolgen. Eine umfangreiche Dokumentation über das Brunstverhalten der jeweiligen Sauen ist eine grosse Hilfe, um den optimalen Besamungszeitpunkt tierspezifisch festlegen zu können. Insbesondere spätrauschende Sauen weisen oft nur eine kurze Brunst auf. Ist man auf dies vorbereitet und besamt die Sau direkt bei Brunsteintritt, kann durch eine erfolgreiche Nachbesamung die Wurfgrösse gesteigert werden. Ob eine Drittbesamung durchgeführt werden soll, ist oft umstritten. Besonders bei frührauschenden Sauen mit einer langen Brunst zahlt sich der Einsatz einer dritten Samendose und dadurch einer höheren Abferkelrate aber meist aus.

Möchten Sie die Fruchtbarkeit auf Ihrem Betrieb mit unseren FORS-Produkten optimieren? Rufen Sie den FORS-Berater in Ihrer Region oder unsere Schweinespezialisten an. Gerne beraten wir Sie.

 

FORS 3840 Brunstwecker

  • Schnell verfügbare Energie zur Förderung der Brunst
  • Mikronährstoffe aus der Natur zur Unterstützung des Stoffwechsels 
  • Sämtliche Vitamine, Calcium und Phosphor zum Ausgleich des Nährstoffdefizits nach der Säugezeit

 

FORS 3839 Zyklostar

  • Beta-Carotin verstärkt die Rauschesymptome und erhöht die Befruchtungsrate
  • L-Carnitin verbessert die Energieversorgung der Eizellen
  • Hohe Vitaminisierung füllt das Nährstoffdefizit nach der Säugezeit auf

Wir wünschen Glück im Stall mit vielen Würfen und zahlreichen Ferkeln!

Autor: Ursula Tröhler

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