Optimaler Start in die Laktation
Subklinische Ketose / schleichendes Aceton
In der Zeit vor und nach der Abkalbung entscheidet sich, wie viel Milch die Kuh geben wird, ob sie gesund bleibt und ob sie wieder trächtig wird. Die Faktoren, die Einfluss auf die Startphase haben, sind sehr vielfältig. Dies beginnt bei der letzten Laktation.
Wie war die Persistenz, ist die Kuh verfettet oder zu mager? Stimmte die Fütterung und die Mineralstoffversorgung in der Galtphase? Ein ganz entscheidender Punkt ist die Geburt. Hatte die Kuh eine strenge Geburt? Hatte sie Milchfieber oder Probleme mit der Nachgeburt? Wie war die Fresslust und die Nahrungsaufnahme in der Startphase? Stimmt der Kuhkomfort? Dies sind alles mögliche Einflüsse, welche sich positiv oder negativ auf den Verlauf der nächsten Laktation auswirken können. Da gemachte Fehler im Nachhinein nur noch schwer zu korrigieren sind, ist die Vorbeugung umso wichtiger.
Sehr tückisch in der Startphase sind Stoffwechselstörungen wie subklinische Ketose, auch schleichendes Aceton genannt. Kühe mit schleichendem Aceton fallen in der Herde nicht unbedingt auf. Die meisten haben eine gute Milchleistung und auch der Futterverzehr ist nicht allzu schlecht. Bleiben solche Tiere unerkannt, sind Leistungseinbussen, Fruchtbarkeitsstörungen, Lahmheiten oder weitere Krankheiten die Spätfolgen davon. Daher ist es unumgänglich, dass einer subklinischen Ketose gezielt vorgebeugt wird und betroffene Kühe rasch erkannt werden.
Nach der Kalbung steigen die Milchleistung und somit der Nährstoffbedarf schneller an als der Futterverzehr (siehe nachfolgende Abbildung).
Dies hat zur Folge, dass die Kuh unterversorgt ist und ihre Fettreserven einzuschmelzen beginnt, damit sie den Energiebedarf decken kann. Sobald die Konzentration der Ketonkörper im Blut ansteigt, hat dies einen Verzehrsrückgang zur Folge und der Teufelskreis beginnt.
Frühzeitig erkennen ist wichtig
Zur Vermeidung von wirtschaftlichen Verlusten ist eine Früherkennung der subklinischen Ketose sehr wichtig. Dazu gibt es verschiedene Instrumente:
- Pansenfüllung überprüfen (siehe unten stehende Grafik): Eine Kuh mit subklinischer Ketose frisst nicht genug.
- Milch-, Harn- oder Bluttest auf Ketonkörper untersuchen lassen.
- Verhältnis vom Fett- und Eiweissgehalt in der Milch anschauen: Ein hoher Milchfettgehalt deutet auf eine Fettmobilisation hin; ein tiefer Milcheiweissgehalt deutet auf eine schlechte Energieversorgung hin.
Die Pansenfüllung kann relativ einfach, regelmässig und über eine längere Zeitdauer überprüft werden. Bei einem Milch-, Blut- oder Harntest handelt es sich jeweils um eine Momentaufnahme. Im Blut kann die Konzentration von Ketonkörpern zum Beispiel anhand der BHB-(ß-Hydroxibutyrat-)Konzentration am sichersten nachgewiesen werden.
Vorbeugen ist besser als heilen
Um das Risiko von schleichendem Aceton zu senken, können verschiedene Massnahmen umgesetzt werden.
Herdenmanagement und Haltung:
- Überwachung der Körperkondition (BCS) in den verschiedenen Laktationsphasen
- Milchfieberprophylaxe
- Wasseraufnahme nach der Kalbung sicherstellen
- Intensive Tierüberwachung in den ersten Laktationswochen
- Stress vermeiden (Umstallen, Platzangebot)
- Optimaler Kuhkomfort (Liegeplatz, Laufgänge, Licht usw.).
Fütterungsmanagement:
- Qualitativ hochwertige Futtermittel verfüttern
- Bedarfsgerechte Versorgung (Nährstoffe, Energie) während der Galtphase und der Laktation
- Glucoplastische Substanzen wie Propylenglykol füttern
- Futterverzehr fördern
- Bereitstellung von nährstoff- und energiereichem Grundfutter mit hoher Qualität, guter Abbaubarkeit im Pansen und ausreichend Struktur.
Gemäss verschiedenen Studien ist die erste Woche nach der Abkalbung entscheidend dafür, ob eine Kuh an Ketose erkrankt oder nicht. Daher sollte die Kuh nach dem Kalben möglichst rasch wieder fit sein und möglichst viel fressen. Dies kann mithilfe eines Abkalbetranks, der rasch verfügbare Energie liefert, erreicht werden. FORS 2830 First Drink wird von der Kalberkuh direkt nach der Geburt sehr gerne getrunken und versorgt sie mit wichtiger Energie in leicht verfügbarer Form.
In den ersten Laktationswochen kann ein Abkalbe- oder Starterfutter zur Verhinderung einer subklinischen Ketose verfüttert werden.
Unsere hochwertigen Starterfutter enthalten verschiedene Zusatzstoffe wie Propylenglykol, Niacin und pansengeschütztes L-Carnitin, welche den Energie- und Fettstoffwechsel aktiv unterstützen.
Wirkung verschiedener Zusatzstoffe:
Propylenglykol: fördert die Insulinsekretion und wirkt direkt gegen Ketonkörper
Glycerin: fördert den Futterverzehr und somit die Energieversorgung
Niacin (Vitamin B3): hemmt die Lipolyse und fördert den Energieumsatz
Cholinchlorid (B Vitamin): wirkt als Vorstufe in der Fettoxidation
L-Carnitin: wirkt direkt auf den Fettstoffwechsel