| Kälber

Vom Kalb zur Kuh – mit System!

Milchkühe mit hohen Lebensleistungen sind das Ziel in der wirtschaftlichen Milchproduktion. Feldversuche zeigen, dass Rinder, welche in der Aufzucht schnell wachsen ohne zu verfetten, höhere Lebensleistungen erzielen. Dafür braucht es eine Aufzucht mit System. In einer Serie mit drei Teilen bringen wir Ihnen unser Aufzuchtkonzept näher.

MESSBAR UND ZIELORIENTIERT

Um bei der Kalbung ein Tier mit dem gewünschten Format zu erreichen, sind nicht nur die ersten sechs Monate wichtig, sondern die gesamte Aufzuchtperiode ist entscheidend, um eine produktive Milchkuh aufzuziehen. Unser Konzept teilt die Aufzucht in vier Phasen und verfolgt dazu die optimale, an Ihren Betrieb angepasste Fütterungsstrategie, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

 

STARTPHASE: DAS FUNDAMENT DES ERFOLGS

In den ersten fünf Monaten legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Rinderaufzucht. Fehler, welche im Verlauf der ersten Wochen gemacht werden, können nur noch mit grossem Aufwand ausgebügelt werden. Im Fokus stehen dabei folgende Schlüsselelemente:

  1. Optimaler Start in den ersten drei Tagen
  2. Sichere und hohe Tageszunahmen
  3. Die Entwicklung des Pansens fördern

Der Start ins Leben ist für ein Kalb und seine Entwicklung zur Kuh entscheidend. Durch die Aufnahme von Biestmilch in den ersten Stunden übergibt die Mutter dem Kalb die nötigen Abwehrstoffe. Jedoch weisen auch so 25 Prozent der neugeborenen Kälber einen Eisen- und Vitaminmangel auf. Dieser kann durch die Verabreichung einer entsprechenden Paste gedeckt werden.

 

TIPPS FÜR EINEN GUTEN START INS LEBEN

  • Kälber sollten in den ersten zwölf Stunden zehn Prozent ihres Körpergewichts an Biestmilch trinken.
  • Kolostrumqualität überprüfen.
  • Direkt nach der ersten Biestmilchtränke eine Spritze FORS 2890.00 CalfAid eingeben. So tief wie möglich hinter die Zunge spritzen.

GESUNDES UND HOHES WACHSTUM

Während der Tränkeperiode gilt es, das Wachstumspotenzial der Kälber optimal auszunützen. Hohe Milchgaben können bei richtiger Verabreichung ohne Verdauungsprobleme vertränkt werden. Um die Sicherheit in dieser wichtigen Phase zu erhöhen, empfehlen wir den Einsatz unseres Vollmilchaufwerters FORS 2883.00 Milkshake und FORS 2893.00 Milkshake C-Guard. Einerseits wird die Milch mit Spurenelementen und Vitaminen angereichert, welche nur ungenügend vorhanden sind, und andererseits wird die Milch durch die patentierte Säuremischung vorverdaut. Dies reduziert das Auftreten von Kälberdurchfällen und erhöht den Tageszuwachs der Kälber.

 

DIE ENTWICKLUNG ZUM WIEDERKÄUER

Eine frühe Futteraufnahme ist das Schlüsselelement zur Förderung eines funktionierenden Pansens. Mit der richtigen Zusammensetzung des Futters wird das Volumen vergrössert und die Pansenwand gut ausgebildet, um möglichst viele Nährstoffe aufnehmen zu können.

Die Entwicklung der Pansenwand wird durch aufgenommene Stärke aus Getreide gefördert. Eine gut ausgebildete Pansenwand kann doppelt so viele Nährstoffe aufnehmen.

Eine Überflutung mit stärkereichem Kraftfutter führt jedoch zu einer Pansenübersäuerung und schwerwiegenden Schäden. Wie die Kuh benötigt auch das Kalb Struktur, um den Pansen regulieren zu können. Raufutter dient ebenfalls dazu, das Volumen des Pansens zu vergrössern.

 

FORS 2330.00 PROSTART

Um eine möglichst frühe Futteraufnahme zu fördern, haben wir das neue, schmackhafte Aufzuchtfutter FORS 2330.00 Prostart entwickelt. Es wird ad libitum zu Heu und Vollmilch verabreicht. Die Kombination von leicht verdaulichen Kohlenhydraten aus gepufften Maiskörnern und Getreideflocken fördert die Ausbildung der Pansenzotten. Durch die Rohfaserträger und die Luzerne wird der Pansen optimal auf die Verdauung von Raufutter vorbereitet. Mit den enthaltenen Pellets werden hoch verdauliche Eiweissträger für ein optimales Wachstum zugeführt. Zudem sind Zusatzstoffe zur Förderung und zum Schutz des Verdauungstraktes eingebaut.

 

OHNE ABSETZKNICK IN DIE NÄCHSTE PHASE

Mit dem Futter FORS 2330.00 Prostart werden die Kälber während den ersten zwölf Wochen optimal unterstützt. Um auch nach dem Absetzen das grosse Wachstumspotenzial der Kälber zu nutzen, werden die Pellets aus FORS 2330.00 als Folgefutter für die nächste Phase verwendet. Der Übergang zum Aufzuchtfutter FORS 2333.00 Junior W4 erfolgt nach neun bis zwölf Wochen kontinuierlich. Auf diese Weise entsteht kein merkbarer Futterwechsel und trotzdem wird dem steigenden Eiweiss- und Wirkstoffbedarf in der Folgephase Rechnung getragen.

Autor: Philippe Savary

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