| Fachartikel

Rinderaufzucht – mit guter Kondition zum ersten Kalb

In den ersten beiden Teilen dieser Serie wurden die Bedürfnisse der Rinder bis zur Besamung betrachtet. Zum Abschluss widmen wir uns den Schlüsselelementen für eine erfolgreiche Trächtigkeitsphase und die optimale Vorbereitung auf die Laktation.

DIE TRÄCHTIGKEITSPHASE

Nach der erfolgreichen Belegung mit 15 Monaten folgt in der Aufzucht eine ruhige Phase mit tieferen Wachstumszielen. Die Tiere sollen lernen, möglichst viel Grundfutter aufzunehmen. Die Konzentration der Ration muss verdünnt werden, da das Risiko der Verfettung in dieser Phase zunimmt. Die optimale Körperkondition, um bei Rindern eine leichte Abkalbung zu fördern, liegt bei einem BCS von 3,0 bis 3,25. Bei höheren Werten haben die Tiere Fett in ihrer Beckenhöhle abgelagert, welches dann die Geburtswege einengt und zu einer Schwergeburt führen kann.Während der Trächtigkeit können die Kosten der Fütterung tief gehalten werden. Weidehaltung oder Sömmerung ist in dieser Phase geeignet, um eine gute Körperkondition zu erreichen und die Widerstandskraft der Rinder zu trainieren.

ZIELE DER TRÄCHTIGKEITSPHASE

  1. Wachstum ohne Verfettung
  2. Vitale Rinder = gesunde Kälber
  3. Grundfutteraufnahme maximieren

RATIONSPARAMETER

  • max. 850 VEM (5,6 MJ NEL), 15 % RP
  • Weide, Grassilage und Dürrfutter
  • Mineralstoffe und Spurenelemente beachten

FORS 2835 Diamant Gourmet

  • Erlaubt einfache und praktische Mineralstoffzufuhr im Freien
  • Rinder können selbstständig den Bedarf decken

FORS 2823 Selenplus

  • Leckstein mit hohem Selenanteil
  • Praktische zusätzliche Abdeckung mit Selen

FORS 2807 Diamant Mg-Se-Biotin

  • Hochwertiger Mehlmineralstoff
  • Passt zu calciumreichem und phosphorarmem Grundfutter
  • Mit Magnesium, Biotin und pansen- stabilem Selen

FORS 2872 Vivoviv 2:1 Biotin

  • Hochwertiger Würfelmineralstoff
  • Erlaubt staubfreie Fütterung
  • Biotin fördert die Klauengesundheit

FORS 2750 Toplac

  • Das Ergänzungsfutter zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Vorbereitung auf die nächste Laktation enthält zahlreiche Wirkstoffe, um Ihre Tiere zu unterstützen
  • Omnigen zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Stressresistenz
  • Hohe Vitaminisierung und organische Spurenelemente zur Versorgung des ungeborenen Kalbes und zur Förderung der Kolostrumqualität
  • Hydrolisierte Hefen zur Förderung der Pansenflora
  • Eine den Bedürfnissen angepasste Mineralisierung • Anwendung: 1 kg pro Tier und Tag, drei Wochen vor dem Abkalben bis zur Kalbung

In der Fütterung muss die Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen sowie mit Viehsalz beachtet werden. Die Gehalte im Grundfutter sind schwankend, obwohl in dieser Phase hauptsächlich grasbasierte Grundfutter eingesetzt werden. Grundsätzlich wird der Bedarf an Kalzium und Phosphor über das Gras gedeckt. Die Verabreichung von Mineralstoffprodukten ist jedoch auch wichtig, um den Spurenelementbedarf der Tiere zu decken. Mit den FORS-Leckeimern oder -Lecksteinen können sich die Rinder gut selbst versorgen, die Kontrolle der Aufnahme ist aber bei Mineralfutter aus dem Sack besser.

DIE VORBEREITUNG AUF DIE LAKTATION

Spätestens einen Monat vor der Kalbung empfiehlt es sich, die Rinder noch einmal zu beurteilen und die allfälligen Mängel (Euteranlage, Parasiten, Unterernährung) zu behandeln. Die zur Kalbung anstehenden Rinder sollten zeitgerecht (mindestens drei Wochen vor der Geburt) in die Herde integriert werden. Einerseits um den Stoffwechsel an die neue Ration zu gewöhnen und andererseits um die Tiere selbst mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Vor allem in dicht belegten Laufställen leiden besonders die Rinder unter den Rangordnungskonflikten.

Zusätzlich können die Rinder durch eine optimale Anfütterung mit FORS 2750 Toplac auf die Abkalbung und die kommende Laktation vorbereitet werden. Toplac unterstützt die Immunität und Vitalität von Kuh und Kalb und hilft dem Stoffwechsel, den Übergang zur Milchproduktion zu meistern.

GEBURTSHILFE

Vor allem bei der ersten Abkalbung müssen sich die Geburtswege langsam dehnen, damit das Kalb durchtreten kann. So können vom Blasensprung bis zur Geburt des Kalbs durchaus vier bis sechs Stunden vergehen. Solange die Schultern des Kalbs noch nicht geboren sind, besteht bei Normallage keine Gefahr. Das Kalb muss nicht sofort herausgezogen werden, sobald seine Klauenspitzen in der Schamspalte sichtbar sind. Im Gegenteil: Greifen Sie mit Zughilfe ein, bevor der Kopf geboren ist, können Sie die Geburt unnötig verkomplizieren. Erst wenn drei Stunden nach Beginn der Presswehen kein Geburtsfortschritt erkennbar ist, sollte Hilfe geleistet werden – vorausgesetzt, das Kalb liegt richtig. Ist nach einem kurzen Versuch klar, dass das Kalb nur mit grosser Kraftanstrengung herausgeholt werden kann, oder ist 15 Minuten nach Beginn des Ziehens noch kein Geburtsfortschritt gelungen, ist es ratsam, tierärztliche Hilfe anzufordern.

Autor: Philippe Savary

Zurück