Junghennen-Einstallung – die Herausforderung für jeden Legehennenhalter
Die Einstallung ist für die Junghenne eine sehr stressige Zeit, welche durch den Halter bestmöglich unterstützt werden sollte. Hier werden die Weichen für die anschliessende Produktionsphase gestellt. Unsere modernen Legehybriden wurden in der Zucht immer mehr auf Leistung optimiert. Dabei ist die tiereigene Toleranz gegenüber Stressfaktoren geschwunden. Damit sind auch die Anforderungen für die Betreuung der Herde gestiegen.
Unsere modernen Legehybriden erzielen in der Eiproduktion Leistungen, welche denjenigen eines Spitzensportlers entsprechen. Dabei ist die Einstallungsphase für die Junghenne eine besondere Herausforderung. Im Normalfall wird die Henne dazu von einem Betrieb zum nächsten transportiert. Dies bedeutet oft anderes Futter, andere Haltungsbedingungen, andere Herdenzusammensetzung und anderes Betreuungspersonal. Das sind alles Stressfaktoren, welche auf das Tier einwirken. Dies in einer Phase, in der die Henne sich noch im Wachstum befindet und gleichzeitig mit ihrer Spitzenleistung beginnt. Grundsätzlich ist Stress ein natürlicher Faktor, welcher uns anpassungsfähig für das Leben macht. Gefährlich wird es, wenn er länger andauert und zu untergründigen Schädigungen im Hühnerkörper führt, welche sich erst zu einem späteren Zeitpunkt klinisch zeigen.
Das Huhn ist von Natur aus ein Beutetier. Das heisst, es versteht es meisterlich, beginnende Probleme zu kaschieren. Deshalb ist es für den Legehennenhalter wichtig, die Herausforderungen der einzelnen Altersphasen zu kennen, um unterstützend eingreifen zu können. Dies erfordert eine aufmerksame Beobachtung und zum Teil auch eine häufigere Beprobung der Herde. Diese Anstrengungen zahlen sich aber auf lange Sicht für die Herde und ihren Halter aus. Denn die ökonomischen Schäden einer auftretenden Erkrankung mit hohen Abgangszahlen oder einer Leistungsreduktion, verursacht durch die chronische Belastung der Herde, sind enorm.
VERDAUUNGSTRAKT STEHT IM ZENTRUM
Der Darm des Huhns ist ein Gleichgewichtsorgan und spiegelt die Gesundheit des ganzen Tieres wider. Die Besonderheit eines Gleichgewichts besteht darin, dass es bei beginnenden Problemen erst mal ins Pendeln gerät, bevor es komplett kippt. Deshalb ist es in dieser Phase sehr wichtig, unterstützend zu arbeiten. Dabei empfehlen sich in erster Linie Massnahmen, welche das Gleichgewicht des Tieres unterstützen und sich nicht isoliert gegen ein einzelnes Problem richten, wie zum Beispiel die Trinkwasser-Ansäuerung zur Bekämpfung von Escheria-coli-Bakterien (E. coli). Denn wenn man einen «Gegner» ausschaltet, so haben die anderen oft mehr Raum zum Agieren und somit könnte sich die Behandlung in beide Extremrichtungen hochschaukeln.
DIE HÄUFIGSTEN PROBLEME
Die drei grössten Probleme, welche die Gesundheit des Tieres belasten, haben ihren Ursprung allesamt im Darm. Einerseits sind es die zwei Bakterien Clostridium perfringens (C. perfringens) und E. coli. Andererseits ist es die Parasitengruppe der Eimerien (Kokzidien).
Allein die Tatsache, dass die Junghenne nach der Einstallung durch den Stress plötzlich weniger frisst, verschiebt das Gleichgewicht im Darm. Dies kann unbemerkt vorübergehen, aber auch die Grundlage für weitere Probleme wie Nekrotisierende Enteritis (NE), verursacht durch C. perfringens, oder Colibazillose, verursacht durch E. coli, bilden. Kokzidien sind vor allem als Jungtierkrankheit gefürchtet. Deswegen werden die Tiere in der Aufzuchtphase dagegen geimpft. Dieser Parasit hat unterschiedliche Entwicklungszyklen und kann als subklinische Kokzidiose eine Nekrotisierende Enteritis begünstigen. Dabei entstehen im Darm kleine Verletzungen, welche vermehrt von Clostridien genutzt werden. Ist erst mal eine NE entstanden, müssen die Tiere mit Antibiotika therapiert werden, wobei es aber auch während der Therapie noch zu hohen Abgangszahlen kommen kann, da der geschädigte Darm nicht durch die Antibiotika repariert werden kann, sondern lediglich ein Fortschreiten der Krankheit verhindert wird.
VORBEUGEN IST BESSER ALS HEILEN
Was kann man in der Anfangsphase der Legehennen zur Unterstützung machen?
Aus Sicht der Fütterung lohnt es sich, dem Gleichgewicht des Verdauungstraktes des Huhns besondere Beachtung zu schenken. In erster Linie braucht es qualitativ hochwertiges Futter. Weiter können Zusätze wie Probiotika («gute» Bakterien) und vor allem Prebiotika (Produkte, welche die «guten» Bakterien fördern) eine grosse Hilfe sein. Ausserdem ist es je nach Herdenbild auch mal nötig, gewisse Vitamine oder Spurenelemente zu ergänzen. Insbesondere in der Anfangsphase ist die Futtermenge, welche das Tier aufnimmt, oft zu klein oder der Darm ist durch den Stress entzündet, wodurch die Aufnahme von Vitaminen und Spurenelementen aus dem Futter reduziert ist. Der Einsatz von speziellen Produkten, welche über das Trinkwasser verabreicht werden, ermöglicht es dem Halter, schnell und flexibel zu handeln.
Des Weiteren sollten die Tiere mittels betriebsangepassten Impfplänen gegen die Virusinfektion der Infektiösen Bronchitis (IB) geschützt werden. Normalerweise führt eine IB nicht zu Abgängen, hingegen zu einer reduzierten Futteraufnahme, welche in der Folge auch wieder zu einem Ungleichgewicht im Darm führt. Aber auch wenn ein gestresstes Individuum sich zusätzlich mit einer Viruserkrankung auseinandersetzen muss, kann dies den Körper mehr belasten als es sollte.
Eine Reduktion des Stresses ist in der Anfangsphase extrem wichtig. Deshalb sollte eine Optimierung der Haltungsbedingungen je nach den Bedingungen der Herde angestrebt werden. Dazu gehört auch das Überprüfen von weiteren Faktoren wie Luftfeuchte, Keimgehalt im Trinkwasser oder die Funktion der Futterkette. Dies alles hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und einem Ungleichgewicht vorzubeugen.
Die neue Medizin im Geflügelbereich heisst Prophylaxe und Bestandesüberwachung! Dies ist zudem ökonomisch viel interessanter als eine Krankheitsbekämpfung mittels Antibiotika.
INTELLIGENTE FUTTERZUSÄTZE
Seit einiger Zeit arbeiten wir bei unseren FORS-Futter mit diversen natürlichen Substanzen, welche direkt eine Wirkung auf die Mikroflora im Verdauungstrakt des Geflügels haben. Der Vorteil solcher Produkte liegt darin, dass sie jederzeit, auch vorbeugend und ohne Absetzfristen eingesetzt werden können. Sie bewirken keine Resistenzen und sind sehr gut verträglich. Nicht zuletzt kommen sie in der Natur vor und haben dort seit Jahrtausenden ihre positive Wirkung entfaltet. Eines dieser Produkte bindet E.-Coli-Bakterien und verhindert so, dass diese ihre Giftstoffe an die Darmwand abgeben. Ein weiteres Produkt zerstört die Bakterienmembran von Clostridien. In der Folge können die Bakterien ihre schädliche Wirkung auf die Darmschleimhaut nicht im gleichen Umfang ausüben. Es hat sich gezeigt, dass nach einem Einsatz dieser Produkte die entzündlichen Reaktionen stark reduziert sind. Zudem werden indirekt die guten Keime im Verdauungstrakt gefördert, was auch hilft, die Verdauung der Tiere zu regulieren. Dies hat alles einen positiven Effekt auf die Gesundheit und Leistung der Tiere. Berechnungen zeigen, dass der sogenannte ROI (return of investment), auf Deutsch der Nutzen- Kosten-Vergleich, dieser Produkte je nach Situation das 3- bis 15-fache beträgt.
Unsere Geflügelspezialisten beraten Sie gerne und zeigen Ihnen, in welcher Situation welcher Zusatz angebracht ist, damit auch Sie in Ihrem Betrieb eine optimale Rendite erzielen.
Unsere Lösungen:
FORS 2262 Avi Vit 200 / Hepatobooster
1-Liter-Flasche
Wirkung: Stärkung des Leber- und Nierenstoffwechsels. Unterstützt den Abtransport von Giftstoffen aus Leber und Niere. Reduziert den Stress.
Einsatz: 1 Liter pro 1’000 Liter Trinkwasser mischen und während 3 bis 5 Tagen verabreichen
FORS 2263 Avi Vit 33 / SelenoBooster
1-Liter-Flasche
Wirkung: Deckung des täglichen Bedarfs an Vitaminen, Kalzium und Selen beim Mastgeflügel und bei Legehennen zur Aufrechterhaltung der Leistung und Gesundheit, insbesondere in Stresssituationen.
Einsatz: 500 Milliliter pro 1’000 Liter Trinkwasser, während 3 bis 5 Tagen verabreichen
FORS 2261 Avi Vit 100 / Maxi Min Forte
1-Liter-Flasche
Wirkung: Stärkung der Knochen, der Eier und der Eierschalen. Unterstützt den Metabolismus für das Knochenwachstum.
Einsatz: 1 Liter pro 500 Liter Trinkwasser mischen und während 3 bis 5 Tagen verabreichen