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Fütterungsmanagement in kleinen Geflügelherden

Bei grösseren Geflügelbeständen sind das gesamte Fütterungsmanagement, die Lüftung und die Lichtprogramme vollautomatisch gesteuert. Es ist jedoch auch bei kleineren Beständen, die nicht über eine automatische Steuerung verfügen, unbedingt notwendig, die Tiere korrekt mit Nährstoffen zu versorgen.

Damit eine beständige gute Legeleistung erzielt werden kann, muss auch den Lichtbedürfnissen der Tiere Rechnung getragen werden. Die Legehennen brauchen Nährstoffe, um den Erhaltungs- und Leistungsbedarf zu decken. Wegen des kurzen Darmtrakts ist eine regelmässige bedarfsgerechte Fütterung wichtig. Üblicherweise wird das Futter ad libitum (zur freien Verfügung) vorgelegt, da die Legehennen die Aufnahme der Nähr- und Wirkstoffe mit ihrem Futterkonsum selbst regeln. Die Sättigung entsteht zum einen über das Magenvolumen (ist vor allem bei Junghennen noch eingeschränkt), zum anderen über die gefressene Energie (Sättigung nach Energiemassstab).

Auswahl von Alleinfutter oder kombinierter Fütterung


Variante A: Alleinfutter
Alleinfutter FORS 2057 ist die einfachste Art, Legehennen bedarfsgerecht zu füttern. Sämtliche Nähr- und Wirkstoffe, die das Huhn benötigt, sind im richtigen Verhältnis vorhanden. Das Alleinfutter hat eine Krümel-Struktur und wird ad libitum gefüttert.
Futterkonsum je Henne: FORS 2057: 115 – 125 g/Tag

 

Variante B: kombinierte Fütterung
Die kombinierte Fütterung setzt sich aus dem Ergänzungsfutter FORS 2073 und den Geflügelkörnern FORS 2085 zusammen. Die Geflügelkörner liefern dem Huhn Energie. Damit die Gesamtration auf den Bedarf der Legehenne abgestimmt ist, weist das Ergänzungsfutter erhöhte Protein-, Mineralstoff- und Wirkstoffgehalte auf.
Das Ergänzungsfutter wird in Krümel-Struktur zur freien Verfügung angeboten. Die Geflügelkörner müssen rationiert angeboten werden, da Hühner lieber Körner fressen als Krümel und somit eine einseitig energielastige Nährstoffaufnahme erzielen würden. Am besten streut man die Körner am Nachmittag in die Einstreu; in dieser Zeit kann man so Untugenden wie Federpicken vermeiden. Sicherlich können die Hühner mit den Körnern auch vom Auslauf in den Stall gelockt werden. Am Abend sollten die Tiere aber nicht zu grosse Mengen Körner aufnehmen, damit sie noch genügend protein- und mineralstoffreiches Ergänzungsfutter für die Nacht aufnehmen können (Eischalenbildung).
Futterkonsum je Henne: FORS 2073: 50 – 80 g/Tag und FORS 2085: 40 – 50 g/Tag

Schalenfestigkeit verbessern
Mit dem Alter der Henne verschlechtert sich die Kalziumaufnahme. Das Geflügel-Kombi-Grit FORS 7888 hilft die erwünschte Schalenfestigkeit zu erreichen. Das Kombi-Grit kann ab Legebeginn ad libitum vorgelegt werden.

Probleme mit Federpicken, Zehenpicken oder Kannibalismus?
Die Pickschale FORS 2280 ermöglicht die Beschäftigung der Tiere und die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen.

Wasser ist der wichtigste Nährstoff!
Es ist wichtig, den Legehennen jederzeit frisches Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung zu stellen. Eine schlechte Wasserqualität kann zu Krankheiten und Legeleistungseinbrüchen führen. Eine unterbrochene Wasserversorgung kann zu reduzierter Futteraufnahme führen. Weiter kann es zu Legeleistungseinbrüchen oder sogar zum Stopp der Legetätigkeit kommen. Bläuliche Verfärbungen des Kamms, Benommenheit oder sogar Nierenschäden können auftreten.
Zudem gibt der Wasserverbrauch Auskunft über die Tiergesundheit. Bei Krankheiten reduziert sich der Futter- und Wasserkonsum. Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Henne liegt bei rund 200 – 250 ml/Tag. Wobei der Wasserkonsum abhängig vom Futterkonsum, der Umgebungstemperatur und der Legeleistung ist.

Beleuchtung im Legestall
Die Helligkeit beeinflusst die Aktivität der Hühner. Eine hohe Helligkeit fördert die Aktivität, eine geringere Helligkeit macht das Huhn inaktiv – es wird schläfrig. Durch verschiedene Helligkeitsstufen im Legestall können Aktivitätszonen, Ruhezonen und Legenester strukturiert werden. Mit einer Reduktion der Helligkeit kann Federpicken/Kannibalismus vermieden werden.
Die Tageslichtlänge steuert die Futteraufnahme, Körperentwicklung, das Alter der Legereife sowie die Legetätigkeit. Eine lange oder zunehmende Tageslichtlänge fördert diese Merkmale. Eine kurze, abnehmende Lichtlänge hingegen bewirkt das Gegenteil. Bei abnehmender Tageslichtlänge können die Hennen anfangen zu mausern und die Legeleistung bricht ein. Auch in Ställen ohne automatisierte Beleuchtungsprogramme lohnt es sich im Herbst, die abnehmende, natürliche Tageslänge mit Kunstlicht zu ergänzen, so dass die Tageslichtlänge mindestens 13 – 14 Stunden beträgt. Wichtig sind auch Schieber oder Vorhänge an den Fenstern, um bei Bedarf den Stall zu verdunkeln. Nach TSchV darf die Tageslänge bis auf maximal 16 Stunden pro Tag mit Kunstlicht ergänzt werden.

 

 

Autor: Romina Waldvogel

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