Die Fütterung der Zuchtsauen für eine problemlose Geburt
Unsere Sauen erbringen immer höhere Leistungen. Bei einigen Betrieben liegt die Anzahl der lebend geborenen Ferkel pro Wurf schon bei über 15 Ferkel. Häufig führen derart grosse Würfe zu Geburtskomplikationen, wenn das Management nicht entsprechend optimiert wird. Besonders wichtig für eine problemlose Geburt sind die Fütterung, die Kondition der Sau, das Stallklima und die Wasserversorgung.
Fütterung während der Trächtigkeit
Nach einer reichlichen Energieversorgung der Sauen in den ersten fünf Wochen nach dem Decken soll die Sau in den nächsten acht Wochen auf eine gute Kondition gefüttert werden. Magere Sauen erhalten in dieser Zeit weiterhin reichlich Energie, schwere Sauen werden zurückhaltend gefüttert. Dabei müssen die Jahreszeit und die Sättigungsfutter mitberücksichtigt werden. Vier Wochen vor dem Abferkeln wird die Energiemenge noch einmal leicht erhöht. Versuche haben gezeigt, dass die Erhöhung der Futtermenge in dieser Zeit, entgegen der bisherigen Meinung, nur einen geringen Einfluss auf das Geburtsgewicht der Ferkel hat und diese Erhöhung in Frage gestellt werden kann. Während der gesamten Trächtigkeit kommt der Mineralstoffversorgung besondere Bedeutung zu. Stimmen insbesondere der Calcium- und Phosphorgehalt nicht mit dem Bedarf der Sau überein, kann es zu grossen Geburtsverzögerungen kommen.
Fütterung rund um die Geburt
Die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer unserer Zuchtsauen beträgt heute 116 Tage. Dies muss berücksichtigt werden, wenn die Ration vor dem Abferkeln stark reduziert wird. Wenn die Futtermenge zu lange zu tief ist, besteht die Gefahr, dass die Sauen für die Geburt zu wenig Kraft haben und die Geburten zu lange dauern und mit Oxytocin unterstützt werden müssen. Besonders betroffen sind Betriebe, die mit dem Computer und einer fixen Kurve füttern und die Sauen, die einige Tage nach dem geplanten Termin abferkeln, dann einige Tage mit zu wenig Energie versorgt werden. Wir empfehlen die Futtermenge einen Tag vor bis einen Tag nach der Geburt auf 2 – 2,5 kg Futter zu reduzieren und dann täglich um ca. 0,4 kg zu steigern.
Ein voller Darm gebärt nicht gerne
Viele Sauen fressen während der Trächtigkeit grosse Mengen Sättigungsfutter. Oft wird dieses nach dem Umstallen der Sauen in das Abferkelzimmer nicht weiter verfüttert. Gleichzeitig erfolgt die Umstellung vom Galtsauen- auf das Säugefutter. Die Gefahr von trockenem, hartem Kot und Verstopfungen steigt deshalb an. Der Darm ist mit hartem Kot gefüllt und die Sau braucht mehr Kraft für die Austreibung der Ferkel bei der Geburt. Dies kann ein Grund sein für erhöhte Geburtskomplikationen wie verschleppte Geburten oder mehr tot geborenen Ferkeln. Die Sättigungsfutter dürfen aus diesem Grunde rund um die Geburt nicht gänzlich weggelassen oder verändert werden. Unser Spezialprodukt zur Vorbeuge von diesen Problemen heisst FORS 3838 Geburts-Booster (siehe Kasten).
Wasser ist der wichtigste Nährstoff
Obwohl das Wasser der wichtigste Nährstoff darstellt und viele wichtige physiologische Funktionen im Körper erfüllt, wird der Wasserversorgung auf den Betrieben oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Häufig ist die Qualität der Wasserquellen ungenügend, d. h. die Nippel oder Tränkebecken haben einen zu geringen Durchfluss pro Minute oder zu viel Druck oder es hat zu viele Stumpenleitungen mit stehendem Wasser, das von den Sauen nicht gerne aufgenommen wird. Rund um die Geburt ist es besonders wichtig, dass die Sau genügend Wasser aufnimmt, damit die Verdauung und der Darm optimal funktionieren. Die Verabreichung von zusätzlich je 5 Liter Wasser zweimal täglich über den Trog ist deshalb sehr empfehlenswert. Wenn die Sauen diese Menge nicht aufnehmen wollen, helfen 2 dl FORS 8514 Apfelessig, die dem Wasser beigegeben werden können.
Bei den Zuchtsauen stehen einige Krankheiten im direkten Zusammenhang mit mangelhafter Wasserversorgung. Sowohl die Milchleistung als auch der Appetit nehmen bei Wassermangel ab. Aber auch die Harnwegserkrankungen werden durch unzureichende Wasseraufnahme gefördert oder ausgelöst und sind für viele spontane Todesfälle bei Zuchtsauen verantwortlich. Oft sieht man die weissen «Kalkausscheidungen» am Boden hinter der Sau, ein Zeichen, dass die Sau zu wenig Wasser aufnimmt.