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Den Lämmern auf die Sprünge helfen

Erfolgreiche Schafhaltung beginnt mit der Aufzucht der Lämmer. Neben einem guten Grundfutter und Gesundheitsmanagement macht es Sinn, zusätzliche Hilfsmittel zu kennen und zur Hand zu haben.

 

In der Ablammsaison ist der Schafhalter besonders gefordert. Neben dem Überwachen der Geburten und dem Management der frischlaktierenden Auen, muss man die Gesundheit der Lämmer im Blick haben.

Milchversorgung

In den ersten Lebenswochen ernährt sich das Lamm fast ausschliesslich über die Muttermilch. In den ersten Stunden ist die Aufnahme von genügend Kolostrum essentiell. Wie bei allen Säugetieren ist diese Vormilch voller lebensnotwendiger Inhaltsstoffe. Von „normaler Milch“ unterscheidet sie sich durch einen deutlich höheren Gehalt an Antikörpern und Nährstoffen. Im Idealfall kann das Lamm direkt bei seiner Mutter genügend Kolostrum in guter Qualität aufnehmen. Bei Mehrlingsgeburten ist darauf zu achten, dass alle Lämmer an den Zitzen Kolostrum aufnehmen können. Man kann dies nur überprüfen, wenn man beim ersten Saugvorgang dabei ist und den Lämmern, falls nötig, hilft. Nehmen die Lämmer in den ersten Stunden kein Kolostrum auf, droht eine Unterkühlung und die Tiere werden so schwach, dass sie gar nicht mehr selber trinken können.
 

Wertvolles Kolostrum

Kolostrum unterscheidet sich in seinen Inhaltstoffen deutlich von „Normalmilch“. Umso kürzer nach der Geburt, desto wertvoller das Kolostrum. Die Kolostrumaufnahme muss nicht nur wegen der Energieversorgung möglichst schnell nach der Geburt erfolgen, sondern auch da der Dünndarm des Lamms in den ersten Stunden speziell durchlässig für die Immunglobuline ist. Das Alter und die Gesundheit der Aue spielen eine wichtige Rolle für die Kolostrumqualität. Gut konditionierte Muttertiere, welche schon mehr als einmal abgelammert haben und einige Zeit auf dem Betrieb stehen, liefern bessere Qualität als junge magere Tiere.

Hat die Aue zu wenig oder gar keine Milch für ihren Nachwuchs, muss man auf eingefrorenes Kuhmilchkolostrum (falls vorhanden Schafmilchkolostrum) ausweichen. Daher ist es wichtig, dass man sich vor der Ablammsaison einen Notvorrat an Kolostrum von guter Qualität besorgt und einfriert.

Wichtig:

  • Nie „normale“ Kuhmilch bei Lämmer einsetzen (siehe Tabelle Vergleich Inhaltsstoffe Milch)
  • In Tages Portionen von ca. 500 ml einfrieren
  • Ideal in Petflaschen oder speziellen Beutel
  • Abfülldatum notieren

Am ersten Lebenstag wird dann dieses Kolostrum in kleinen Mengen von 50 ml etwa alle zwei Stunden mit der Flasche verabreicht.

Danach kann auf das FORS 8590 Lämmermilch umgestellt werden.

Einsatz FORS 8590 Lämmermilch

 

Verpackung:

FORS 8590 5 kg Sack       

Zusammensetzung Schafmilch

Warum Schafmilch nicht 1:1 mit Kuh- oder Ziegenmilch zu ersetzen ist, zeigt folgende Tabelle mit den wichtigsten Inhaltsstoffen:

Das Beste für das Lamm ist immer die Milch der eigenen Mutter. Daher ist darauf zu achten, dass die Auen gut in die Laktation starten und die Milchleistung ausreichend ist. Neben der Genetik ist die Tiergesundheit der wichtigste Faktor. Heisst: gute Nähr- und Mineralstoffversorgung, angepasste Haltung, Eutergesundheit und Nachgeburtsverhalten. Bei Mehrlingen ist es wichtig, dass sie den grössten Teil der Energie über die Muttermilch aufnehmen und dann 2-5 Mal am Tag über die Flasche mit Lämmermilch nachgefüttert werden.

 

Zusätzlicher Nährstoff-Kick

Bei kleinen Lämmern, Lämmer von Erstlingsauen oder schwachen Tieren ist es sinnvoll, eine zusätzliche Unterstützung durch einen Nährstoff-Boost zu geben. Dazu eignet sich das FORS 2903 Lamb-Aid. Neben zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen erhalten die Lämmer so eine Mischung von Pflanzenextrakten und essentiellen Ölen, welche die Abwehrkraft und die Darmgesundheit natürlich unterstützen. Das flüssige Produkt kann schon am ersten Tag verabreicht werden und nach Bedarf können weitere Gaben erfolgen. Dosiert wird die Menge nach Körpergewicht der Tiere.

Durch eine gute Tierbeobachtung und einigen Hilfsmittel kann der Schafhalter so den Lämmern einen guten Start ins Leben ermöglichen und gute Aufzuchtresultate erzielen.

Autor: Melanie Weber

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