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Mineralstoffversorgung – zentraler Faktor für gesunde Schafe und Ziegen

Eine bedarfsgerechte Mineralstoff- und Spurenelementversorgung ist für Ziegen und Schafe lebensnotwendig. Sie ist der Baustein für die Knochen-, Organ- und Gewebebildung, ausserdem hilft sie, Enzyme zu bilden, und unterstützt verschiedene Regelmechanismen im Stoffwechsel.

BEDARFSDECKUNG IST EIN MUSS

Eine ungenügende Mineralstoffversorgung wirkt sich negativ auf die Tiergesundheit aus und vermindert die Leistung (Vitalität, Tageszunahmen, Milchmenge und Fruchtbarkeit) der Tiere. Ein Mangel an Kalzium (Ca), Phosphor (P), Magnesium (Mg), Selen (Se), Kupfer (Cu) oder Zink (Zn) kann zu verschiedenen Krankheitssymptomen wie Rachitis, Weissmuskelkrankheit, Harnsteine, Wehenschwäche, Gebärparese und sogar zum Tod führen. Eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere stellt die beste Prophylaxe dar.

VERSCHIEDENE FAKTOREN BEEINFLUSSEN DEN BEDARF

Das Trächtigkeits- und Laktationsstadium sowie das Alter der Tiere beeinflussen den Bedarf stark. Ausserdem kann dieser bei gestressten und kranken Tieren wesentlich erhöht sein. Je nach Rationszusammensetzung sind Ergänzungen mit spezifischen Mineralstoffkonzentraten zwischen 20 und 30 Gramm pro Tier und Tag nötig, um den Bedarf der Tiere abzudecken. Viehsalz sollte mit 5 bis 10 Gramm Salz oder ad libitum als Leckmasse angeboten werden. Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor sollte in einer ausgewogenen Futterration 2:1 betragen. Treten bei Jungtieren o-beinige Stellungen auf oder kommen vermehrt Probleme mit Harnsteinen vor, muss die Gesamtration überprüft und das Kalzium-Phosphor- Verhältnis dementsprechend angepasst werden.

SPURENELEMENTE NICHT VERGESSEN

Eine besondere Bedeutung bei der Mineralstoffversorgung haben die Spurenelemente Selen, Kupfer und Zink. Ein Selenmangel kann zu Wachstumsstörungen, mangelnder Fruchtbarkeit und zur Weissmuskelkrankheit bei Jungtieren führen. Bei den Spurenelementen Kupfer und Zink weisen Ziegen und Schafe unterschiedliche Bedarfswerte und Toleranzgrenzen auf. Der Kupferbedarf bei Schafen liegt bei 5 mg/kg TS (Trockensubstanz), eine Vergiftung tritt bei über 15 mg/kg TS auf. Ziegen hingegen benötigen 8 mg/kg TS, Vergiftungen treten erst bei über 30 mg/kg TS auf. Aus diesem Grund dürfen Mineralstoffe für Rindvieh auch bei den Ziegen eingesetzt werden, jedoch nicht bei den Schafen.

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Artikel Struktur
FORS 2821 Stein
FORS 2823 Stein
FORS 2836 Leckschale
FORS 2846 Mehl
Autor: Lara Purtschert, Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK

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