| Fachartikel

Die dritte Generation hat den Familienbetrieb übernommen

Der Betrieb Ludihof liegt in der Linthebene in Benken SG. In den letzten 30 Jahren haben Franz und Monika Schuler den Familienbetrieb bewirtschaftet und durften am 1. Januar 2020 den Betrieb an ihren Sohn Franz und seine Frau Corinne übergeben. Zusammen bewirtschaften sie den gemischten Betrieb mit Eierproduktion, Rindviehmast und einem Hofladen bereits in dritter Generation.

BETRIEBSZWEIG LEGEHENNEN

Auf dem Ludihof leben insgesamt rund 9’500 Legehennen in einem Stall. Dieser ist aufgeteilt in je eine Herde braune und weisse Hühner. Die Hennen leben in einem Volierensystem mit einem Aussenklimabereich und haben Weidezugang. Die Eier werden im Hofladen verkauft und an den Eierabnehmer f&f SA in Schötz geliefert. Durch das unterschiedliche Alter der Herden kann Franz Schuler sein Eierangebot in der Direktvermarktung über das ganze Jahr selber abdecken.

 

EINSTALLPHASE

Die ersten Wochen nach dem Einstallen sind die intensivsten, der Mehraufwand macht sich aber bezahlt. Eine reibungslose Einstallung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Ein kleiner Fehler kann monatelange Einbussen mit sich bringen. Für den erfolgreichen Start setzt Familie Schuler viel Zeit und Herzblut ein. Regelmässige Kontrollgänge, Tierbeobachtungen und die Eiersammlung gehören zu den täglichen Arbeiten. Mit dem Vorlegefutter werden das Verdauungssystem und der Stoffwechsel der Herde vor einem abrupten Wechsel geschont. Der Kalziumgehalt liegt zwischen dem Junghennen- und Legehennenfutter. Somit wird sichergestellt, dass die unreifen Hennen keinen Kalziumüberschuss haben, aber gleichzeitig die bereits legenden Hennen den Mindestgehalt an Kalzium aufnehmen können. Ein Überschuss an Kalzium würde die Entwicklung der Tiere bremsen und die Legereife zusätzlich verzögern. Die optimale Einsatzmenge pro Tier hängt von der Entwicklung der Junghennen ab. Aus diesem Grund ist ein guter Austausch zwischen dem Tierhalter, dem Junghennenlieferanten (Prodavi SA) und dem Futterlieferanten sehr wichtig.

 

LEGEFUTTER

Franz Schuler setzt ein Legefutter ein, welches betriebsspezifisch stets dem Alter, der Leistung sowie der Gesundheit der Herde angepasst ist. Die FORS-Futterzusätze basieren auf natürlichen Substanzen, welche eine direkte Wirkung auf die Mikroflora im Verdauungstrakt des Geflügels haben. Gut verträglich und ohne Resistenzen sind sie jederzeit und ohne Absetzfristen einsetzbar. Mit diesen wird das Immunsystem der Hühner unterstützt und es kann vielfach auf eine medikamentöse Behandlung verzichtet werden.

Eines dieser Produkte verhindert, dass E.-coli-Bakterien ihre Giftstoffe an die Darmwand abgeben können. Mit einem weiteren Produkt wird die Bakterienmembran von Clostridien zerstört, wodurch ihre schädliche Wirkung auf die Darmschleimhaut massiv minimiert wird. Zudem werden indirekt die guten Keime im Verdauungstrakt gefördert, was schlussendlich einen positiven Effekt auf die Gesundheit und Leistung der Tiere hat.

 

EIGEWICHT MIT DEM FUTTER STEUERN

Bis zu einem gewissen Mass kann das Eigewicht über den Futtergehalt sowie über das Fütterungsmanagement beeinflusst werden. Mit einem höheren Linolsäure- und Methioningehalt im Futter kann die Eigrösse erhöht werden. Auch der Futterkonsum beeinflusst das Eigewicht: Fressen die Hühner mehr, legen sie grössere Eier. Dies erzielt Franz Schuler mit der optimalen Futterstruktur, der Häufigkeit der Fütterungen und der Höhe des Futterstandes im Trog.

 

SCHALENQUALITÄT

Zum einen trägt der Kalziumgehalt des Futters zu einer guten Schalenqualität bei. Dem Alter der Hennen angepasst wird der Gehalt an langsam- und schnelllöslichem Kalzium im Futter erhöht. Ein zusätzlicher Faktor, der zu einer schlechten Schalenqualität führen kann, ist der virale Druck der Infektiösen Bronchitis (IB). Diesbezüglich macht gerade auf einem Betrieb mit mehreren Altersherden ein betriebsspezifischer Impfplan Sinn.

Autor: Andreas Krähenbühl

Zurück