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Gesunde Klauen mit Klauenfit FORS 3826

Nur Sauen mit gesunden Klauen erbringen gute Leistungen und sind langlebig. Schon viele Jungsauen weisen aber Klauenveränderungen auf. Welche Ursachen führen zu einer schlechten Klauengesundheit und was können wir dagegen tun?

Der Aufbau einer Schweineklaue
Das gesamte Gewicht der Sauen tragen beim Gehen und Stehen die vier Klauen, bestehend aus je zwei Klauenhälften (siehe Abb. 1). Die Klauenwand beginnt am Kronrand und nutzt sich an der Unterseite der Klaue, dem sogenannten Tragrand, ab. Daran angrenzend stellt die weisse Linie die Verbindung zwischen dem Tragrand und der Sohle der Klaue dar. Die Sohle der Klaue ist der innerste Teil der Klaue. Das Sohlenhorn ist nach dem Wandhorn das zweithärteste Horn der Klaue. Nach hinten geht das Sohlenhorn in das sehr weiche Ballenhorn über. Klauenwand, Sohle und Balle sind nicht durchblutet und enthalten keine Nervenbahnen. Die darunterliegende Lederhaut hingegen besteht aus «lebendem» Gewebe. Zwischen Sohle und Balle und entlang der weissen Linie kommt es gerne zu Rissen (Hornspalten),  weil die Strukturen des Hornes verschieden sind. Die Spalten betreffen am Anfang meist nur die Hornschicht und verursachen erst Schmerzen und Lahmheiten, wenn die darunterliegende Lederhaut mechanisch oder durch eintretende Infektionserreger gereizt wird. Das Hornwachstum des Kronhornes beträgt beim Mastschwein 10 mm pro Monat, bei Schweinen, die älter als ein Jahr sind, 5 mm pro Monat. Es dauert deshalb einige Monate bis z. B. ein Riss im Wandhorn herausgewachsen ist.

Mögliche Ursachen für lahme Sauen

  • Beinstellung: Eine korrekte Stellung der Gliedmassen ist sehr wichtig für die Stabilität der Klauen. So werden die beiden Klauenhälften z. B. bei o- oder x-Beinigkeit  unterschiedlich belastet, was zu Sohlenwucherungen oder Klauenrissen führen kann.
  • Klauengrösse: Die beiden Klauenhälften sollen gleich lang und leicht gespreizt sein. Bei einer zu bodenengen Klauenstellung wird die Aussenklauen mehr belastet als die Innenklaue.
  • Stallböden: Zu grosse Spalten führen zu Kronsaumverletzungen und zu Zerrungen zwischen Sohle und Balle, was die Entstehung für Risse in diesem Bereich begünstigt. Besonders gefährlich sind beschädigte Spaltenböden, schlechte Spaltenqualität und scharfe Kanten für das Auftreten von Lahmheiten.
  • Genetik: Es gibt verschiedene Praxisstudien, die belegen, dass es zwischen den einzelnen Genetiken grosse Unterschiede insbesondere bei der Ballengesundheit gibt.
  • Hygiene: Klauen bleiben nur dann gesund und stabil, wenn die Hygiene im Stall in Ordnung ist. Entscheidend sind trockene Stallböden. Zu feuchte Stallböden weichen das Klauenhorn auf, und es können Keime durch den Hornschuh ins Gewebe eindringen.
  • Fütterung: Zu beachten ist eine ausreichende Versorgung mit Methionin für gesunde und feste Klauen. Auch Biotin spielt eine bedeutende Rolle für den Zusammenhalt des Klauenhorns. Im Weiteren sind an der Klauenhornbildung die Spurenelemente Zink, Mangan und Kupfer massgeblich beteiligt. Eine beliebige Gabe von diesen Zusätzen ist trotzdem nicht empfehlenswert. Denn eine zu hohe Verabreichung von gewissen Elementen kann die Aufnahme von andern hindern und zu neuen Problemen führen.

Klauencheck
Seit dem 1. Juli 2016 hat sich die in Grosswangen angesiedelte Schweinepraxis Schaller & Figi GmbH ausschliesslich auf Schweine spezialisiert. Sie bietet eine intensive Bestandesbetreuung für schweinehaltende Betriebe an. Bei spezifischen Fragestellungen gehören auch aufwändige Gesundheitschecks dazu, wie z. B. der Klauencheck. Ich konnte Rolf Figi (Mitinhaber und Tierarzt) dazu einige Fragen stellen.

Wie geht ein Klauencheck vor sich?
Rolf Figi: Mit Hilfe eines Schweineliftes werden die Sauen angehoben und eine IST-Aufnahme gemacht. Dabei wird jede Klaue geputzt, fotografiert und wenn nötig behandelt. Je nach Fragestellung wird nach ca. 2 Monaten das gleiche wiederholt. So können Veränderungen der Klauen im Verlaufe der Zeit dokumentiert werden.

Wie ist die Situation bezüglich Klauengesundheit heute in den Betrieben?
RF: Bei vielen Sauen findet man kleinere Veränderungen, die aber auf den Bewegungsablauf keinen Einfluss haben. In wenigen Fällen, bei denen die Veränderungen bis auf die Lederhaut greift, kommt es zu Lahmheiten. Am häufigsten treten Risse in der weissen Linie, Hornrisse in der Klauenwand und Kronsaumverletzungen (führt bei einer Infektion zu einem Grippeli) auf (siehe Bilder 3 bis 5).

Wie soll ein Grippeli behandelt werden?
RF: Die Behandlung sollte auf jeden Fall im Anfangsstadium beginnen, sonst wird es schwierig, das Grippeli ganz zu kurieren. Wenn die Klaue geschwollen ist, muss ein Antibiotikum eingesetzt werden, am besten über das Futter, da 7 bis 10 Tage behandelt werden muss.

Welches sind die Ursachen für die vielen Klauenveränderungen?
RF: Diese sind multifaktoriell, d. h. verschiedene Ursachen können Klauenprobleme auslösen. So z. B. Rangkämpfe, nasse Böden, Stalleinrichtungen, unterschiedliche Grössen der Klauenhälften, Stellung der Gliedmassen und auch die Fütterung.

Was muss bei der Fütterung beachtet werden?
RF: Während der Aufzucht sollen die Tageszunahmen nicht zu hoch sein. Das Futter soll einen guten Fasermix enthalten, damit die Tiere satt und ruhig sind, und das Futter sollte einen gewissen Anteil an organischen Spurenelementen enthalten.

 

FORS 3826 Klauenfit
Für die Verbesserung und Erhaltung einer guten Klauengesundheit haben wir ein spezielles Mineralfutter entwickelt, FORS 3826 Klauenfit. Es enthält alle wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine in ausgewogener Dosierung, um eine ausreichende Versorgung der Sau auch in Phasen mit erhöhtem Stress zu garantieren. Das Klauenfit wurde in einem Praxisversuch speziell bei den Remonten getestet, indem diesen täglich 10 g während der Aufzuchtphase zusätzlich zu einem Mastfutter verabreicht wurde. Erste Hinweise mittels Klauencheck deuten darauf hin, dass die Klauengesundheit dieser Tiere besser war, als bei Remonten, die keinen solchen Mineralstoff erhalten hatten.

Klauenfit enthält neben Calcium und Phosphor organisch gebundene Spurenelemente und Biotin. Für weitere Informationen stehen Ihnen unsere Verkaufsberater gerne zur Verfügung.

 

Autor: Urs Iseli

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