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Einsatz FORS 2884 Respiron

Marcel Schläpfer mästet Mastkälber für das IP-Suisse-Label. Er mästet seine eigenen Kälber und kauft von zwei Nachbarn Tränker zu. Die Kälber werden in zwei Gruppen gehalten und mit Milch und Pulver getränkt. Seit letztem Herbst setzt er das neu auf dem Markt eingeführte Produkt «Respiron» ein und hat damit bereits gute Erfahrungen gemacht.

Wie setzt Du das Produkt FORS 2884 Respiron ein?
Über den Zusatzdosierer erhalten die Kälber am Automaten 2–3 g pro Liter Respiron zu Milch und Pulver.

Wann setzt Du Respiron ein?
Beim Einstallen setze ich es zwei bis drei Wochen lang ein. Ebenso bei den grösseren Kalber, sobald sie erste Anzeichen von Husten zeigen.

Warum setzt Du Respiron ein?
Mein Ziel ist, die Kälber ohne Medizinierung einzustallen und allgemein den Einsatz von Antibiotika in der Mast zu senken.

Wie sind Deine Erfahrungen mit Respiron?
Respiron unterstützt das Immunsystem der Tiere. Durch die Vitamine und Spurenelemente sind sie vitaler und gesünder. Es erkranken tendenziell weniger Tiere an Lungenentzündungen und ich muss weniger Antibiotika einsetzen.

Worauf achtest Du besonders beim Kälbermanagement?
Eine ausreichende Biestmilchversorgung nach der Geburt ist für mich sehr wichtig. Weiter spritze ich den eigenen Kälber nach der Geburt und den zugekauften beim Einstallen Eisen. Im Allgemeinen probiere ich allfällige Krankheiten oder Störungen möglichst früh zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Vielen Dank für die Auskunft und weiterhin viel Glück in Haus und Hof.

 

Faktorenkrankheit Rindergrippe
Die Rindergrippe äussert sich bei Kälbern häufig in Form einer Lungenentzündung. Die Ursachen dazu sind sehr vielfältig. Das Stallklima spielt eine wichtige Rolle. Dabei kommt es insbesondere auf die Luftfeuchtigkeit, die Schadgaskonzentration, die Temperatur im Liegebereich und die Zugluft an. Stressfaktoren für das Kalb wie Überbelegung, Transport oder ein geschwächtes Immunsystem können die Rindergrippe ebenfalls begünstigen.

Die Rinderlunge ist im Verhältnis zum Körpergewicht und zum Sauerstoffbedarf relativ klein. Zudem ist sie in verschiedene kleine Untereinheiten unterteilt. Die Bronchien, welche die Luftzufuhr gewährleisten, können sich leicht mit Schleim verstopfen, sodass in einzelnen Bereichen kein Gasaustausch mehr stattfinden kann. Die Lunge des Rindes ist erst im Alter von einem Jahr vollständig ausgereift. Diese Umstände bedeuten, dass Kälber besonders anfällig auf Entzündungen der Atemwege sind. Wenn sich ein Teilbereich der Lunge stark entzündet, zieht er sich zusammen und wird weniger durchblutet. Die Leistungsfähigkeit des Tieres ist dann eingeschränkt und kann es auch bleiben.

In einer feuchten Stallluft, die unter Umständen noch viele Staubbestandteile enthält, können sich Bakterien und Viren gut anhaften und gelangen durch die Atemluft in die Lunge. Wenn die Schleimhaut durch Stress des Tieres (Transport, hohe Belegung etc.) oder Schadgase bereits gereizt ist, können sich die Viren und Bakterien in der Lunge anhaften und ausbreiten, was zu Entzündungen führt. In der Regel sind verschiedene Erreger und Faktoren für eine Lungenentzündung verantwortlich. Ausgelöst wird sie häufig durch Viren, wobei dann Bakterien als Folgeinfektion hinzukommen.

Eine Lungenentzündung äussert sich durch matte, träge und hustende Kälber. Wenn das Kalb Fieber (39.5 °C) hat, muss sofort reagiert werden. Mithilfe des Tierarztes muss das Kalb behandelt werden. Damit es nicht so weit kommt, sind ein gutes Management und vorbeugende Massnahmen sehr wichtig.

 

Tipps und Erfahrungen aus der Praxis zum Respiron-Einsatz

FORS 2884 Respiron enthält Kräuterextrakte, Antioxidantien und verschiedene Vitamin-B-Komplexe. Es kann bei Kälbern und Rindern eingesetzt werden und hilft Lungenentzündungen vorzubeugen. Die verschiedenen Inhaltsstoffe unterstützen die Atemwege und stärken das Immunsystem der Tiere. Respiron wird in der Aufzucht und in der Mast eingesetzt. In der Kälbermast fördert es als Nebeneffekt den Verzehr. Zudem hat es keine Absetzfristen. Bei der Automatentränke kann Respiron über den Zusatzdosierer verabreicht werden oder ins Milchpulver eingemischt werden, wenn das Pulver in den Automaten gegeben wird.
Wenn mit dem Eimer getränkt wird, kann es direkt in die Milch eingerührt werden. Die Dosierung ist bei beiden Varianten 15 g / Kalb / Tag. Den abgesetzten Kälbern, Rindern oder auch Mutterkuhkälbern kann Respiron direkt übers Futter gestreut werden. Dabei ist wichtig, dass es langsam angefüttert und gut im Futter verteilt wird, da es stark riecht. Die Dosierung bei den Rindern beträgt 30 g / Tier / Tag.
Respiron sollte bei den ersten Anzeichen von Husten oder wenn Tiere um- bzw. eingestallt werden eingesetzt werden. Ebenso eignet es sich zur Nachbehandlung nach einem Medikamenteneinsatz.
Respiron kann gleichzeitig mit FORS 2883 Milkshake, welcher die Milch ansäuert, verabreicht werden. Die beiden Produkte ergänzen sich gut, ohne die Wirkung des anderen zu beeinträchtigen.

 

Autor: Seraina Ruoss

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