LIEBE LESERINNEN UND LESER
Die Schweiz ist bei vielen Produkten auf Importe angewiesen. Dass der Nachschub jedoch in besonderen Fällen ins Stocken geraten kann, wird uns gerade in der aktuellen Zeit in aller Deutlichkeit aufgezeigt. Um dennoch über eine beschränkte Zeit die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen, kennen wir in der Schweiz die Pflichtlagerhaltung. Kann die Nachfrage nach wichtigen Grundversorgungsgütern aufgrund eines Engpasses über den Markt nicht mehr gedeckt werden, stellen Vorräte, die bei Bedarf freigegeben werden können, ein wertvolles Instrument der wirtschaftlichen Landesversorgung dar. Das System der Pflichtlagerhaltung basiert auf der Zusammenarbeit zwischen dem Staat und der Wirtschaft. Der Bund legt die Zusammensetzung und das Ausmass der Pflichtlager fest. Die Vorräte werden jedoch nicht vom Bund, sondern von privaten Unternehmen gehalten und sind in deren Eigentum. Aktuell halten rund 300 Unternehmen ein Pflichtlager. Pflichtlager gibt es für die menschliche Ernährung (Zucker, Reis, Speiseöle und -fette, Hart- und Weichweizen, Kaffee, Rohstoffe für die Hefeerzeugung), für die Landwirtschaft (Getreide, Proteinträger, Saatgut, Dünger), für die Energieerzeugung (Autobenzin, Diesel, Heizöl, Kerosin, Erdgas, Uranbrennelemente), für Heilmittel sowie für industrielle Güter (Kunststoffe: Polyethylen etc.). Betraf es im Bereich der Getreide und Eiweissträger bis vor wenigen Jahren nur Importeure von Futtermitteln, die Pflichtlager halten mussten, sind neustens auch Hersteller für Mischfutter dafür verantwortlich.
Da einerseits geeignete Lager in der Schweiz, vor allem für Proteinträger, knapp sind und andererseits diese in den meisten Fällen für uns geografisch nicht ideal gelegen sind, haben wir beschlossen, die Pflichtlager in einem neuen Siloturm gleich neben dem Produktionswerk in Burgdorf zu realisieren. Damit können wir regelmässig die Pflichtlagerware kostengünstig austauschen und verfügen so immer über relativ frische Rohstoffe. Ein weiterer Vorteil des Neubaus ist sicher auch, dass wir dank der markant ausgebauten Rohstofflagerkapazität die Annahme der Rohstoffe besser koordinieren können und damit weniger Gefahr laufen, dass uns diese bei Lieferverzögerungen ausgehen.
Der Siloturm inklusive Annahmegosse und Verladezellen sowie Anbindung an das bestehende Mischfutterwerk wurde in 1½-jähriger Bauzeit erstellt. Beeindruckend waren vor allem die zweimal 14-tägigen Gleitphasen. Während dieser Zeit wuchs der Turm täglich während 24 Stunden vier Meter in die Höhe. Im Januar 2021 konnten wir die ersten Zellen mit Getreide füllen. Erfahren Sie mehr über dieses imposante Bauwerk in dieser Ausgabe!
Lange haben wir gewartet, um mit Ihnen zusammen – liebe Kundinnen und Kunden – unseren neuen Siloturm feierlich zu eröffnen. Nun sind wir zuversichtlich, dies Ende August durchführen zu können. Besuchen Sie uns am Samstag, 28. August, oder am Sonntag, 29. August 2021, am Tag der offenen Türme. Beim Rundgang durch den Siloturm erfahren Sie Interessantes über den Bau, Spannendes über unser Unternehmen und die Branche sowie Wissenswertes über unsere Produkte und die Tierernährung. Werfen Sie bei dieser Gelegenheit auch einen Blick hinter die Kulissen der Futterherstellung und besuchen Sie unser Mischfutterwerk! Nicht zuletzt warten noch weitere Überraschungen auf Sie.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!