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Wünsche und Machbares
Die Schweiz ist ein Land der Kompromisse. Seit jeher versuchen wir, möglichst viele Wünsche unter einem Dach zu vereinen.
LIEBE LESERINNEN UND LESER
Die Ausrichtung der Schweizer Landwirtschaft und insbesondere die Haltung und Fütterung unserer Nutztiere geben seit Jahren Anlass zu Diskussionen. Die eine Seite wünscht sich eine möglichst kleinstrukturierte, naturnahe, extensive Landwirtschaft. Die andere Seite steht für eine Landwirtschaft ein, die rationell und produktiv ausgerichtet ist.
Die Schweiz ist ein Land der Kompromisse. Seit jeher versuchen wir, möglichst viele Wünsche unter einem Dach zu vereinen. So kennen wir im Gegensatz zum Ausland Beschränkungen in der Anzahl der Tiere pro Betrieb. Weiter müssen alle unsere Landwirte eine Nährstoffbilanz führen. Diese muss ausgeglichen sein. Beim Futter sind wir im Gegensatz zum Ausland frei von gentechnisch veränderten Rohstoffen und wir setzen beim Einsatz von Sojaprodukten und anderen Rohstoffen auf 100 Prozent Nachhaltigkeit. Alle diese Wünsche sind mittlerweile als sinnvoll anerkannt und umgesetzt worden. Sie kosten aber Geld. Dies ist ein Grund dafür, dass unsere Produktionskosten höher sind als in vielen anderen Ländern.
Es gibt aber auch Wünsche, die machbar wären, aber nicht sinnvoll sind. Sie sind zum Beispiel nicht sinnvoll, weil sie zum Teil das Gegenteil von dem bewirken, was beabsichtigt wird. Ein Beispiel dafür ist der Absenkungspfad der Rohproteinversorgung der Schweine, der auf eine geringere Umweltbelastung zielt. Dieser kann nicht beliebig weitergezogen werden, weil dann die Versorgung und die Gesundheit der Tiere nicht mehr gewährleistet sind. Ein weiteres Beispiel für eine nicht sinnvolle Lösung ist der Gegenvorschlag des Bundesrates zur Massentierhaltungsinitiative. Dieser will unter anderem einen regelmässigen Auslauf von Nutztieren in der Verfassung verankern. Damit würden die Emissionen weiter zunehmen und die Stickstoffreduktionsziele wären noch schwieriger zu erreichen. Zudem stellt sich die Frage, ob der Konsument auch die Mehrkosten goutiert. Noch vor kurzer Zeit musste Coop bei den Schweinen massive Bestandeskürzungen beim Coop-Naturaplan- Programm vornehmen, da schlichtweg die Nachfrage nicht vorhanden war.
Es gibt auch Wünsche, die sinnvoll, aber so nicht umsetzbar sind, wie sie aufgegleist wurden. Ein Beispiel dafür ist die Methanreduktion bei den Wiederkäuern. Die Richtung, die eingeschlagen wird und auch finanziell gefördert werden soll, indem eine Extensivierung in der Ergänzungsfütterung angestrebt wird, ist kontraproduktiv. Bekanntlich entsteht das meiste Methangas bei reiner Gras- oder Heufütterung ohne entsprechende Ergänzung beziehungsweise ohne Ausgleich der einseitigen Nährstoffzufuhr. Zudem ist der Ausstoss von Methan pro Liter Milch bei extensiver Haltung und damit verbundenen tiefen Leistungen viel höher als bei einer hohen Milchleistung.
Schlussendlich gibt es aber auch Wünsche, die zum heutigen Zeitpunkt schlichtweg utopisch sind. Dies ist zum Beispiel eine 100-prozentige Selbstversorgung von Futterrohstoffen für unsere Nutztiere. In der Schweiz fehlt einerseits die Ackerbaufläche und andererseits sprechen auch klimatische Hindernisse gegen einen breiteren Anbau gewisser Pflanzen wie zum Beispiel Soja.
Wir sind gut beraten, wenn wir Wünsche ernst nehmen, um in der Schweiz eine möglichst nachhaltig produzierende Landwirtschaft betreiben zu können. Auf alle Wünsche einzutreten ist jedoch ein schlechter Rat. Viele davon sind nicht ausgereift oder erfolgen aufgrund schlechter Kenntnisse der Materie. Deshalb kann ein Wunsch, der für Laien scheinbar in einem positiven Licht erscheint, sehr wohl auch negative Auswirkungen haben. Aus diesem Grund sollten wir nur diejenigen Wünsche umsetzen, die einerseits machbar sind und andererseits auch unter allen Gesichtspunkten Sinn machen.
Ich wünsche Ihnen die Macht, Ihre Wünsche umsetzen zu können!